Redakteurin trifft Gestalter. Textarbeit trifft Infografik. Wie dabei gemeinsam das beste Ergebnis entsteht, welchen Einfluss das veränderte Informationsverhalten hat und warum technische Themen alles andere als langweilig sind, erzählen Marcella und David im Interview.
Komplexe Themen, technische Inhalte: Bei CC bohren wir täglich dicke Bretter. Marcella, welches Wortungetüm ist Dir zuletzt über den Weg gelaufen?
Marcella: Schonmal was vom GVK-Finanzstabilisierungsgesetz gehört? Dieser Begriff ist mir bei einem Kunden aus dem Gesundheitswesen kürzlich begegnet. Auch im Automobilbereich, für den ich viel schreibe, ist eine Ampel gerne mal ein Wechsellichtzeichen und ein Blinker ein Fahrtrichtungsanzeiger. Als Agentur „übersetzen“ wir dieses bürokratische Deutsch und machen es für die Zielgruppe verständlich und greifbar.
David, welches Thema hat Dich zuletzt so richtig beeindruckt?

David:  Für einen großen Kunden haben wir uns zuletzt mit einer digitalen Plattform beschäftigt, die ein genossenschaftliches Modell vertritt, in dem es für alle Beteiligten fair zugehen soll. Ich fand es sehr spannend, diese Zusammenhänge und die dafür notwendigen Technologien zu verstehen und gestalterisch zu erklären.

"Reindenken. Rausfinden. Mehr draus machen" ist das Motto von CC. Was bedeutet das für Eure Arbeit?
Marcella: Am Anfang ist da der Kundenauftrag, zum Beispiel ein Magazin, eine Pressemitteilung oder die Begleitung einer Fachmesse. Bereits im Erstgespräch denken wir uns rein: Wer soll angesprochen werden? Was wollen wir vermitteln? Es folgt die weitere Recherche, bei der auch mal ein Blick auf Mitbewerber hilft. Erst danach startet die operative Arbeit. Hier hilft mir oft der riesige Erfahrungsschatz im CC-Team. Ob aus Redaktion, Beratung, Gestaltung, Film oder Web: Irgendein Kollege oder eine Kollegin steuert immer eine gute Idee bei.

David: Der enge Austausch ist tatsächlich sehr wichtig. Oft kommen Kunden mit einer noch recht vagen Vorstellung zu uns. Niemand von uns weiß zu diesem Zeitpunkt, was am Ende rauskommen wird. In diesem Fall nehmen wir unsere Kundinnen und Kunden an die Hand und helfen ihnen, sich reinzudenken. Wenn sich Kunde und Agentur gemeinsam und auf Augenhöhe einem komplexen Thema nähern, sind das die tollsten Projekte!

Marcella: Neulich hat uns ein Kunde gesagt, dass er uns inzwischen als Kolleginnen und Kollegen sieht. Ein tolles Kompliment, finde ich.

David

ist Grafik­designer und gestaltet alles, was bei Drei nicht auf dem Baum ist. Zur Höchstform läuft er auf, wenn’s um seine Spezialität Info­grafiken geht

David, Deine Spezialität sind Infografiken. Was kann eine gute Infografik, was ein Text nicht kann?
David: Eine gute Infografik gibt innerhalb kürzester Zeit einen umfassenden Überblick. Was ist relevant? Welche Zusammenhänge bestehen? Und zu welchem Ergebnis führt das? In einer Excel-Tabelle oder einem Fließtext muss ich oft lange nach den wichtigen Infos suchen. In einer guten Datenvisualisierung geht das dagegen auf einen Blick.
Marcella: Und der schnelle Überblick zählt. Immer weniger Menschen wollen sich heute noch in lange Hintergrundinformationen vertiefen…
David: … und wenn jemand doch tiefer einsteigen will, hat die Infografik ebenfalls ihre Vorteile – schließlich sind problemlos mehrere Tiefenlevel möglich.
Das heißt?
David: Oft konzipieren wir unsere Infografiken so, dass sie in wenigen Sekunden das Wichtigste vermitteln – und zugleich die Möglichkeit geben, tiefer einzutauchen und mehr Zeit damit zu verbringen. Wie detailliert man informiert werden will, ist also eine individuelle Entscheidung. Außerdem bauen wir die Grafiken modular auf. Einzelne Bausteine können so zum Beispiel für die sozialen Medien genutzt werden. Weil hier je nach Kanal unterschiedliche Aspekte interessant sind, hat diese Kleinteiligkeit große Vorteile.
Und welchen Einfluss hat das veränderte Informationsverhalten auf die Textarbeit?

Marcella: Das Wichtigste steht am Anfang eines Textes. Was früher in Zeiten des Bleisatzes beim Drucken ganz praktische Gründe hatte, hat sich bis heute bewährt – vor allem in dieser schnelllebigen Zeit. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ein guter Text die Leser:innen auch bis zum Ende fesseln kann!

Marcella

kennt sich aus – in ihrer Heimat am Rande des Schwarzwalds und im Texten. Als langjährige Redakteurin weiß sie, wie die schreibende Zunft tickt.

Bevor Du zu CC kamst, hast du lange im Journalismus gearbeitet. Wie unterscheidet sich die Arbeit?

Marcella: Abstimmungsschleifen wie in der Unternehmenskommunikation gibt es im Journalismus natürlich nicht. Es sei denn, es handelt sich um ein Wortlaut-Interview. Ansonsten aber gibt es mehr Parallelen als Unterschiede. Sowohl als Journalistin als auch als PR-Redakteurin höre ich mir Inhalte an, rede mit Menschen, lasse mir Dinge erklären – und produziere daraus gehaltvolle Texte.

Was macht für Euch guten Content aus?

David: Guter Content muss das Bedürfnis nach Information erfüllen – und dabei die Zielgruppe ansprechen und berühren.

Marcella: Und nicht nur das. Er muss dem Fisch schmecken und dem Angler. Wenn das Ergebnis für uns, unsere Kund:innen und die Zielgruppe gut und stimmig ist, dann ist es guter Content.

Was würdet Ihr jemandem antworten, der sagt: „Technische Themen sind langweilig“?

David: Wer das sagt, hat vermutlich noch nie technische Themen bearbeitet (lacht). Ich zumindest finde es sehr spannend. Schließlich hat jeder noch so kleine technische Schritt einen Bezug zu unserem Leben und unserem Alltag – auch wenn uns das oft gar nicht bewusst ist.

Marcella:  Ganz genau, technische Themen sind alles andere als langweilig. Unsere Aufgabe ist es, das mit den Mitteln der Kommunikation zu beweisen.

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